Rehaklinik
Bellikon, 2010Die Reha-Klinik Bellikon ist auf längere Aufenthalte ausgerichtet. Hier finden Patienten nach schweren Unfällen zurück ins Leben oder lernen mit ihrer neuen Lebenssituation umzugehen. Wie eine Schublade schiebt sich der Entwurf zum Erweiterungsbau der Klinik aus dem Westhang am Dorfrand Bellikons und bildet dabei eine Sequenz funktional, räumlich wie atmosphärisch unterschiedlicher Freiräume. Vorfahrt und Entrée, Innenhöfe, grosszügige Dachgärten und schliesslich die offene Parklandschaft bieten dem – im Idealfall stetig wachsenden – Bewegungsradius der Patienten das adäquate Umfeld. Die lockere Baumhalle der Vorfahrt vermittelt zwischen der kleinräumigen Masstäblichkeit des Dorfes und der Klink. Wo sich die Baumhalle langsam auflöst, lenken gestaffelte Heckenbänder die Besucher selbstverständlich zum offenen Eingangshof mit den Wasserbecken. Der Eingangshof gliedert sich in die Reihe der in Querrichtung verlaufenden Innenhöfe ein. Dufthof, Blütenhof, Wasserhof, Bewegungs- und Gartenhof sind geschützte, sinnliche Aussenräume, die auch wenig mobilen Patienten und ihren Besuchern zugänglich sind. Durch das Foyer hinter dem Eingangshof erreicht man die grosse Dachterrasse des neuen Gebäudeteils mit Blick auf das Bachtobel und das ruhige Alpenpanorama im Hintergrund. Dank ihrer zentralen Lage und differenzierten Gestaltung wird die Terrasse zum neuen Begegnungsort der Klinik. Räume für Aussentherapie und Sportflächen finden hier ebenso Platz wie Spazier- oder Aufenthaltsbereiche, Heckenbänder und Pflanzflächen schaffen Teilräume mit Atmosphäre und Privatsphäre. Die Innenhöfe des unteren Stockwerkes durchbrechen die Flächigkeit der Terrassen. Aus den Höfen ragen markante, schirmförmige Föhrenkronen in die Terrassenfläche, gliedern den Raum und verbinden die beiden Ebenen. Die Innenhöfe selbst sind ihren therapeutischen Zwecken gemäss gestaltet. Vor dem unteren Stockwerk zieht sich der Hang in die offene Landschaft hinab. Neue Wege erschliessen diese liebliche Welt für die Patienten und machen sie zum zugänglichen Landschaftspark. Die Rückeroberung der Landschaft wird zum Ausdruck der Rückkehr ins Leben.