Nordwest
Basel, 2007Bei der Stadterweiterung trifft Basel durch seine Lage im Dreiländereck rasch auf Grenzen. Die Testplanung evaluiert daher das Potential der Schrebergartenlandschaft in Basel-West für die Wohnnutzung und entwirft die Vision einer innovativen Wohnform: der überdimensionierten Blockrandbebauung.
Ziel war, trotz der vorgesehenen Wohnnutzung möglichst viel Kleingartenfläche zu erhalten. Der ungewöhnliche Weg dorthin: Eine Symbiose zwischen beiden Nutzungsformen, die mit der grossen Dimension arbeitet. Der durchbrochene Blockrand aus architektonischen Grossformen setzt die Ränder einer weiträumigen Gartenwelt. Kleine, gebäudenahe Privatgärten finden darin ebenso ihren Platz wie grössere, gemeinschaftliche Aussenräume und eine grosse Zahl an Kleingärten. Im Sinne der Durchlässigkeit lösen sie sich von der traditionellen Abschottung der Schrebergartenwelt: Ein durchlässiges Wegesystem schafft eine Art neuer Gartenstadt. Der Charme der privaten Gartenenklaven belebt den Park, umgekehrt erhält die Idee der Kleingärten frischen Wind, findet zu einer offeneren, urbaneren Form. Spontanes steht neben intensiv gepflegtem, Gemüseanbau trifft auf Freizeitnutzung, Privatheit auf Öffentlichkeit, Dichte auf Weite. Stichwege binden die Häuser an die Haupterschliessung und die unterschiedlichen Weghierarchien im Innern an. Zur Stadt hin ist die neue Überbauung an die bestehenden Strassen und Quartiersysteme angeschlossen. Die Schnittstelle zur Landschaft bildet ein Quartierpark, in dem Rampen und Serpentinen die natürliche Topographie erlebbar machen, den Gegensatz zum ebenen Innenleben der Bebauung betonen.
Die grosse, weite Gartenwelt mit ihren klaren Rändern schafft ein neues Raumerlebnis. Die Vielfalt der Mikroräume bricht und belebt die ungewöhnliche Dimension. Die Umgebungsgestaltung bindet die neue Form differenziert in den Kontext an der Grenze von Stadt und Landschaft ein.