Schindler Headquarters
Ebikon, 2015Dank einer Formen- und Gestaltungssprache, die sich fliessend aus ihrem unmittelbaren Umfeld entwickelt, bilden die unterschiedlichen Aussenräume des Campus Schindler ein differenziertes doch zusammengehöriges Konglomerat, das repräsentative Offenheit und gestalterische Selbstverständlichkeit ausstrahlt.
Auf den Parkplätzen steht das strenge, Raster der Bäume, das Bezug zum Strassenraum und den Baukörpern nimmt, in spannendem Gegensatz zur Umgebung: Während die Parkplatzgestaltung dem Bestand folgt und mit geschnittenen Platanen ergänzt wird, ist der angrenzende Binnenraum des Campus als klassischer Park gestaltet. Der Strassenraum zur Zugerstrasse, dessen Gestaltung bis an den Rand des Parkplatzes gezogen wird und dessen räumlichen Abschluss bildet, ist mit Arten der Weichholzaue, die früher in diesem Gebiet vermutlich heimisch waren, gestaltet: Anstelle typischer Strassenbäume werfen einheimische Eschen, Erlen und Birken ihren grüngrauen Schatten auf die darunterliegende, bunte Riedwiese.
Der Park als Kern des Campus nimmt diesen überraschenden Gegensatz von Künstlichkeit und Natürlichkeit als verbindendes Element auf, kehrt das Prinzip jedoch um 180 Grad: Während im Strassenraum einheimische Arten in einen atypischen, pragmatischen Kontext gesetzt werden, stehen im Park imposante Baumarten aus der neuen Welt in einem naturnah gestalteten Umfeld: Das aufgelöste Raster der Parkbäume bildet das Kronendach über dem opulenten Teppich einer naturnahen Pflanzung. Pflegeleichte Bodendecker und ausgewählte Schattenstauden aus der heimischen Waldbodenflora in unterschiedlicher Höhe umfassen kleine Aufenthaltsflächen – mit Sitzgelegenheiten möblierte Aufweitungen der Wege unter dem grünen Dach der Baumkronen, das im Herbst in beeindruckenden Gelb- Rot- und Orangetönen leuchtet.
Die geschwungenen Formen der Pflanz- und Hartflächen orientieren sich am Bestand und nehmen die Bewegung der Gleisanlage und der Zufahrten auf. Diese amorphe Formensprache gestattet nicht nur die unkomplizierte Integration bestehender Elemente, sondern ist auch robust genug, um mögliche zukünftige Veränderungen ohne Schaden am Gesamtbild des Parks aufzunehmen. Wege und Aufenthaltsflächen aus Asphalt ziehen sich durch die Anlage, schaffen Durchgänge und hochwertige Rückzugsräume.