Kannenfeld Park
Basel, 2005-2012Seine Geschichte beschert dem Kannenfeldpark einen einzigartigen Baumbestand in einer ebenso ungewöhnlichen Struktur. Von 1870 bis 1950 als Friedhof genutzt, wurde die Anlage 1951 in einen Park umgewandelt. Während die Erschliessung der Grabfelder entfernt wurde, blieben die Grabbepflanzungen erhalten. Heute sind die kleinen Koniferen zu riesigen Skulpturen herangewachsen, die frei in den Rasenfeldern stehen und den Kannenfeldpark zu einem Unikum unter den Schweizer Parks machen. Das Parkleitbild, das seit 2004 in Etappen umgesetzt wird, gibt diesem besonderen Inhalt seinen Rahmen zurück und ordnet das Sammelsurium gewachsener Elemente in eine klare Parkstruktur ein. Den vielschichtigen Nutzungsansprüchen stellt das Leitbild ein differenziertes räumliches Angebot gegenüber.
In der ersten Phase wurden die Erschliessungsachsen, Allen mit klassischen Parkbäumen, die teilweise lückig geworden, teilweise ganz verschwunden waren, und der Rundweg restauriert. Die mit Efeu bewachsene Friedhofsmauer und ein Gehölzgürtel fassen und befrieden den Park inmitten der lebendigen Stadt. Die vielfältige Baumsammlung wurde in gestalterischer Anlehnung an die Idee des Arboretums weitergeführt. Die Sortierung der Baumgruppen nach botanischen Familien schafft heute ein abwechslungsreiches Bild verschiedenster Formen, Farben, Blüten und Herbstfärbungen, ohne sich dabei den wissenschaftlichen Ansprüchen des Arboretums verpflichtet zu fühlen. Entlang der westlichen Erschliessungsachse werden die neuen Spiel-Angebote konzentriert. Die kreisrunden Spielinseln, welche die veralteten Spielgeräte ersetzen, ergänzen das Ensemble in einer zeitlosen Gestaltungssprache. Die robusten Betonkreise im Rasen sind auf Wandelbarkeit ausgelegt: Sie bieten einen formal einheitlichen, doch in der Nutzung flexiblen Wechsel-Rahmen für ganz unterschiedliche Aktivitäten von Schaukeln über Rutschen bis zu einem Planschbecken, dessen Boden mit seiner bewegten Topographie ausserhalb der Badesaison zum Skatepark wird.