Spiel- und Lernlandschaft
Als Rahmen für die Ganztagesbetreuung von geistig und körperlich beeinträchtigten Kindern entwickelt der Aussenraum eine dichte, vielfältige Spiellandschaft, die unterschiedliche Altersgruppen und Beeinträchtigungen berücksichtigt und die pädagogischen Lernziele unterstützt. Wie Blütenblätter gruppieren sich die verschiedenen Teilräume um das zentrale Gebäude, zunächst noch parallel zu den Gebäudekanten, nach aussen hin immer autonomer ausgerichtet. Unmittelbar um das Schulgebäude bietet ein Hartbelag hausnahen Bewegungsraum für Rundgänge oder -fahrten mit Dreirad, Trottinett und Co.
Hinter dem Gebäude beginnt ein Holzsteg, der Ausflüge in die Welt der Baumkronen des mit einheimischen Arten ergänzten Hangwaldes gestattet. Der grüne Tunnel des Stegs öffnet sich zu einer Plattform mit Blick in die Welt der Bäume und in die Landschaft. Licht und Schatten, Nähe und Ferne, Vogelstimmen, Farben und Formen regen die Sinne an.
Vor dem Haus bietet ein Holzstangenwald haptisch interessante Klettermöglichkeiten für Kraft und Koordination. Einzelne Kiefern spenden rund um diesen offenen Bereich Schatten und vervollständigen als einheimische Bewohner trockener Steilhänge das naturnahe Pflanzkonzept. Ein Weg führt von hier aus zum kreisrunden Aussenklassenzimmer mit Feuerstelle und zu den Rutschen. Die Rutschen nutzen den Geländesprung, der auf die untere Ebene führt. Sie sind sturzsicher direkt in den Hang integriert.
Auf der unteren, gebäudefernen Ebene steht der denkmalgeschützte Pulverturm. Als Innenspielplatz ausgestattet, bietet er Raum für Bewegung bei schlechtem Wetter. Auf der einen Seite des Turmes geht die Magerwiese des Naturschutzgebietes in eine weitläufige Spielwiese über, die Raum für freies Spiel und Naturerlebnis bietet. Auf der anderen Seite stehen die Schaukeln am Rande des Schulgeländes an der oberen Hangkante. Auf ihnen scheint man direkt in die offene Landschaft zu schweben, die sich weiter unten erstreckt. Der Rand der Kanzel ist von einer lebendigen Brüstung gerahmt: Eine dichte Wildhecke markiert die Grenze zwischen Innen und Aussen und verdeckt die Abzäunung zum Hang hin.
Direktauftrag 2006
Planung: 2006-2007
Realisierung: 2007-2008
Landschaftsarchitektur: Dipol Landschaftsarchitektur, später: Fontana Landschaftsarchitektur, Basel
Architektur: sabarchitekten, Basel