F
Projekte: Öffentlich

Serralves Foundation

Porto

An einem verlassenen Industriestandort in Porto entsteht das neue Kunstmuseum der Serralves Foundation. Der Entwurf platziert das Gebäude etwas nach hinten versetzt an der Schnittstelle zwischen dem neuen Platz und dem bestehenden, doch verfallenen ‹Garten der sieben Quellen›. So tritt das Gebäude nicht nur in räumlichen Dialog mit der benachbarten Kirche. Es erhält auch die Initmität des alten Gartens und schafft zwei klare Typologien und Raumqualitäten: Den verwunschenen Garten hinter dem Neubau und den repräsentativen, urbanen Vorplatz.

Alte, imposante Platanen bestimmen den räumlichen Rahmen und die südländische Atmosphäre des üppigen historischen Gartens. Sie sind auch das Grundgerüst seiner sensiblen Restaurierung und Ergänzung zum kontemplativen Museumsgarten. Leicht vergrössert und bis an das neue Gebäude heran gezogen, bereichert der Garten den Ausstellungsraum um einen ruhigen Aussenraum.

Der urbane Platz bildet den Gegenpol zum reichaltigen Grün des Gartens. Er projiziert die trockenen Naturlandschaften der Umgebung auf den urbanen Kontext und abstrahiert sie: Extreme Trockenheit, die Brauntöne der Macchia-Landschaft, die harten Konturen ihrer von Erosion geprägten Geländeform und der Olivenbaum als kulturlandschaftliches Element sind die Zutaten der Platzgestaltung. Die raue, kantige Topographie kleiner, geometrischer Hügel durchbricht den Asphaltbelag. Die Hügelbänder relativieren die Flächigkeit des Platzes und lenken die Besucher zum Gebäude. Symbole der uralten Kulturlandschaft rahmen den städtischen Kulturraum: Inmitten macciatypischer Gräser und Bodendecker stehen in den Pflanzflächen Olivenbäme. Sie fassen den Platz über die Topographie hinweg zu einem an den Rändern dichten, sich zur Platzmitte lichtenden Olivenhain. Wechsel im Bodenbelag zeigen den Übergang vom ebenen Platz in die dritte Dimension an: Die schrägen Ebenen heben sich mit Beton- und Pflasterbelägen vom Asphalt ab. Wo die gepflasterten Bereiche am Rand der Pflanzbeete in kleine Senken übergehen, sammelt sich der seltene Regen und hinterlässt Wasserflächen, die das Wegesystem für kurze Zeit verengen, ehe sie mit der Verdunstung nach und nach immer mehr begehbare Fläche freigeben. Der Wasserstand wird zum flexiblen Gestaltungsmoment. Der Platz zwischen den Hügeln und unter den Olivenbäumen wird zum wandelbaren Identifikations- und Treffpunkt für die Museumsbesucher und für die Anwohner.

Projektinformationen
mit Degelo Architekten AG