Das Klybeckquartier gestern, heute und morgen

Bis 2008 war der Klybeckquai der Hafennutzung vorbehalten: Unzugängliche Terra Incognita am Wasser. Das Konzept von Fontana Landschaftsarchitektur machte durch die Konzentration der Rheinhafennutzungen grosse Teile des Quais zugänglich. Die temporäre Gestaltung des Klybeckquais schuf den Rahmen und Spielraum für erste Zwischennutzungen. 2021 war dieses Provisorium älter, als es eigentliche je hätte werden sollen. Der stetig wachsende Nutzungsdruck und der Verfall machten eine Sanierung nötig.

Das Temporäre gestattete Experimente, zeigte Möglichkeiten, aber auch Grenzen auf. Der stetige Prozess ermöglichte es, Erfahrungen in die nächsten Schritte einfliessen zu lassen. Denn während die Bevölkerung den temporären Klybeckquai schätzt und nutzt, zeichnet der Masterplan 2019 bereits die langfristige Entwicklung des Klybeckquartiers vor: Die ehemalige Klybeckinsel, die nach der Zuschüttung des alten Rheins Anfang des 20 Jahrhunderts zum geschlossenen Areal des Rheinhafens geworden war, soll bis 2035 zum offenen Quartier mit Wasserbezug werden – und damit die Lagegunst zum nachhaltigen Gewinn für die Basler Bevölkerung:

Zwischen zwei öffentlichen Freiräumen, der Rheinpromenade und dem Gleispark im Bereich des früheren Wasserlaufs und der späteren Gleisharfe, wird künftig gewohnt und gearbeitet. Querungen, die linear durch das Quartier zum Rhein führen, werden dem Wasser auch in der zweiten und dritten Bebauungsreihe Präsenz verleihen. Die stadtökologisch wertvolle Ruderalflora und -fauna behält im Gleispark ihren Lebensraum. Die Anwohnenden finden in Innenhöfen Ruhe und Gemeinschaft. Dagegen sollen das Freizeitleben und die Subkulturen an der Uferfront des Westquais, der Insel jenseits des Wiese-Zuflusses, Entfaltungsraum erhalten. Eine grundlegend neue Ära in der Beziehung dieses Quartiers zum Rhein beginnt.