Bild einer Moorlandschaft

Der nahe Fluss Lorze stand Pate für die räumliche Grundanlage – ein mäandrierendes Gebäudeband, das den Aussenraum in zwei Bereiche teilt: die urbanen Wohngassen auf der Nordseite und den Park auf der Südseite. Die ortstypischen Feuchtwiesen waren Vorbild für die Parkgestaltung. Und der nur einen Meter unter der Oberfläche liegende Grundwasserspiegel, an sich eine schwierige Planungsprämisse, wurde als Chance für eine nachhaltige Gestaltung genutzt.

Als weitläufige Feuchtwiese mit riedtypischen Gräsern und Erlengruppen evoziert und erhält der Park das seltener werdende Bild der ursprünglichen Riedlandschaft. In der nicht begehbaren Riedwiese erheben sich Flächen aus Miscanthus, dem bis 120 cm hohen Chinaschilf. Sie verleihen dem Raum Tiefe, stärken die Wirkung der Geländemodellierung und fassen die Spiel- und Aufenthaltsplätze ein. Wie die Miscanthus-Flächen wirken auch die im Park verteilten Wasserspiegel als sachte ästhetische Irritation im natürlich anmutenden Bild: In kreisrunden, im Boden versenkten Betonschalen wird das gesamte Oberflächenwasser der Anlage gesammelt, das wegen des Grundwasserstandes nicht versickert werden kann. Als klassisches Parkelement und Retentionsbecken sind die Wasserspiegel Mittler zwischen Natur- und Parklandschaft.

Die Wohngassen dienen der Erschliessung der Wohnungen, sie bieten Raum für Begegnung, Aufenthalt, Sport und Spiel. Mit Kobusmagnolien bepflanzte Sitztröge strukturieren die langgezogenen Gassen. Unter der versiegelten Fläche sind die Tiefgaragen konzentriert, so dass der Park auf der anderen Gebäudeseite auf dem natürlichen Mutterboden angelegt werden konnte.