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Projekte: Öffentlich

Landscape of opportunity

Schweizer Pavillon Expo 2020, Dubai
Architektur, Ausstellungsgestaltung und Landschaftsarchitektur vereinen sich zu einer installativen Komposition. Elemente und Themen aus der Schweizer Kultur, Natur und Wirtschaft bilden die Bausteine. Aus ihnen baut der Entwurf „landscape of opportunity“ von Holzer Kobler Architekturen und Fontana Landschaftsarchitektur den Schweizer Pavillon. Ein ‚Höhenweg’ erschliesst die thematischen Plattformen der Ausstellung.

Während der Pavillonbau zu einer abstrakten Landschaft wird, wandert die Schweizer Landschaft in den Himmel und steht dort Kopf: Der Besucher bewegt sich durch eine Welt, über der tief und duftend der Schweizer Kräuterhimmel hängt und mit den Gerüchen von Berg, Wald und Wiese Assoziationen weckt. Er lässt aber auch an Medizinalkräuter als Grundlage der Pharma- und Kosmetikindustrie oder an frische Alpenmilch und damit an ihre Folgeprodukte Käse und Schokolade denken, kurz: Am Kräuterhimmel hängen direkt oder indirekt viele Aspekte der Schweizer Kultur und Wirtschaft. Im Auf und Ab des Ausstellungsaufbaus und des grünen Deckenreliefs kommt der Besucher dem Himmel zuweilen ganz nah. Zwischen Raumwirkung und landschaftlicher Wirkung entsteht atmosphärische Dichte, die alle Sinne anspricht.

Die Pflanzen werden an der Tragstruktur des Dachaufbaus abgehängt. Kräuter in grossen Gruppen und Gräser in wechselnder Dichte erzielen verschiedene Effekte vom zarten Schleier bis zur dichten Wolke. Vordergründig fungiert die Duftwolke als visuell und olfaktorisch raumbildendes Mittel, das das Ausstellungserlebnis stärkt. Doch die in sich geschlossene Welt dieses autarken Raumes ist keinesfalls bezugslos oder nach Innen gerichtet: Sie zeigt Zusammenhänge und Abhängigkeiten umso pointierter auf und das offenbart sich auch in ihrem hängenden Himmel.

Projektinformationen
Auftraggeberin: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA
Wettbewerb, 2016
Landschaftsarchitektur: Fontana, Basel
Architektur: Holzer Kobler Architekturen, Zürich