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Projekte: Arbeitsumfeld, Wohnumfeld

Stadttektonik

Vulcano, Zürich-Altstetten
Drei elegante, dunkle Hochhaustürme schieben sich aus dem zusammenhängenden Riegel der unteren Geschosse: Der Wohn- und Gewerbebau Vulcano ist eine städtischen Landmarke in einem Zentrum höchster Verdichtung: dem Entwicklungsgebiet Zürich-Altstetten. Die Aussenraumgestaltung begegnet der hohen Nutzungsintensität mit einer Differenzierung und Schichtung, die nach vorne verdichtet und lenkt, in den rückwärtigen Räumen entzerrt und entschleunigt und in luftiger Höhe Privatheit schafft.

Die repräsentative Promenade vor den Häusern lenkt Passanten und Besucher. Eine Reihe Blasenbäume in Pflanzgefässen schafft Bewegungs- und Aufenthaltszonen und markiert den Übergang von der Gebäudevorzone zum öffentlichen Strassenraum. Die Bäume binden das Areal in das übergreifende Alleenkonzept der Stadt ein und heben sich doch subtil vom städtischen Konzept ab. Sie setzen der kraftvollen Vertikale der Gebäude mit ihren breiten Schirmen eine grüne Horizontale entgegen. Auf dem Dach des Verbindungsriegels bieten Dachgärten den Anwohnern gemeinschaftlichen Rückzugsraum mit Blick auf das Stadtpanorama und den Park.

Der rückwärtige Park ist Kontrapunkt zur linearen Dynamik der vorderen Promenade. Er entschleunigt das dichte, schnelle Leben der Umgebung. Als hätten die Baukörper als geologische Kraft den Boden zusammengeschoben, beginnt sich der Asphalt, der das gesamte Gebäude umfliesst, aufzuwölben. Die Ebene hebt sich in die dritte Dimension. Wo die Erhebungen zum Zentrum hin zu Hügeln anwachsen, geht der Hartbelag in Grünflächen über. Sträucher und Bäume überhöhen die bewegte Topographie. Im Zusammenspiel mit der Geländemodellierung werden sie zu Mittlern zwischen den Hochhaustürmen und der Bodenebene. Vor allem aber schaffen sie Rückzugsräume in der kleinen Grünfläche.

Die Pflanzen der Trockenaue, die hier auch früher heimisch waren, sind ideal an das anspruchsvolle Stadtklima angepasst. Sie prägen dem Ort ihren Charakter auf. Dunkle Kiefernschirme überragen silbergraue Flächen mit Sanddorn und Ölweide, Robinien stehen über üppigen Gräser- und Blumenteppichen. Fläche wird zu Raum; Horizont zur Wellenlinie; Die Asphaltebene wandelt sich zur abstrakten, grünen Hügellandschaft, die sich in ihrer allseitigen Offenheit als eigenständiges Element in das städtische Aussenraumsystem eingliedert.

Projektinformationen
Auftraggeberin: Credit Suisse / Steiner AG Studienauftrag 2013, Empfehlung zur Weiterbearbeitung Planung: 2013-2017 Realisierung: 2015-2018 Landschaftsarchitektur: Fontana, Basel Architektur: Dominique Perrault Architecture, Paris